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Mit einem gut angepassten Galopp stehen Ihnen unzählige Lösungen offen

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Schlüsselwörter
Galoppqualität, mentale Vorbereitung, Hindernisübung, Kontrolle über das Pferd, Galoppsprünge zum Hindernis REF ART14B

Die Probleme von Pferden ohne Gleichgewicht, die pullen, durchgehen oder den Rhythmus ändern, sind in den meisten Fällen das Ergebnis der Haltung des Reiters selbst. Damit sich meine Schüler der Galoppqualität bewusst werden, setze ich vor allem auf die Arbeit auf dem Zirkel. Ich verlange Tempoverstärk-ungen und –verkürzungen und enge Wendungen auf kleineren Volten.

Zu Beginn der Übung stelle ich die Frage: «Bist du bereit, das Tempo zurückzunehmen und nach links abzuwenden?...» Meistens lautet die Antwort «Nein». Und zwar ganz einfach, weil der Reiter aufgrund seiner geistigen und körperlichen Verfassung nur eine Möglichkeit hat, nämlich nach rechts bzw. Links abzuwenden. In seinem Kopf ist dies das einzige, was zählt, auf Kosten aller anderen Möglichkeiten.

Ganz im Gegenteil, es ist wichtig, einen Überblick über die aktuelle Situation zu haben und verfügbar und zu allem bereit zu sein, auch dazu, das Gegenteil zu tun von dem, was man gerade macht: Wenn ich dazu bereit bin, das Tempo zurückzunehmen, muss ich dazu bereit sein, zu beschleunigen. Wenn ich dazu bereit bin, zuzulegen, bin ich dazu bereit, anzuhalten. Dafür muss der Reiter ständig die mittige Haltung beibehalten, in der er mit allen Eventualitäten umgehen kann. Wenn Sie im richtigen Galopp sind, haben Sie nicht nur eine, sondern unzählige Möglichkeiten. Probieren Sie es aus.

Am einfachsten erscheint mir die Übung, die darin besteht, auf einem Zirkel von 15 bis 20 m Durchmesser zu galoppieren. Zunächst stelle ich 2 Ständer ohne Stange auf den Zirkel. Der Reiter muss zwischen den beiden Ständern durchreiten, ohne den Rhythmus des Arbeitsgalopps zu verändern. Dann lege ich zwischen die Ständer eine Stange auf den Boden und fordere den Reiter dazu auf, vor, über und hinter der Stange in der gleichen Geistesverfassung zu bleiben. Die Stange ist das Problem des Pferdes, und nicht des Reiters. Gehen Sie davon aus, dass die Stange für den Reiter soviel Bedeutung hat, wie er ihr beimessen möchte. Dasselbe gilt übrigens für alle Hindernisse.

Wenn die Stange ohne jede Änderung des Galopps überwunden wird, kann ein Kreuzsprung aufgebaut werden, und dann ein Steilsprung, wobei stets daran zu denken ist, dass nicht das Hindernis wichtig ist, sondern die Regelmäßigkeit des Galopps.

Damit diese Bedingungen auch nach jeder Landung wieder hergestellt werden, fordere ich den Reiter dazu auf, aufmerksam zu bleiben, indem er sich vorstellt, dass wenige Galoppsprünge hinter dem Hindernis ein riesiger Oxer zu springen wäre. Sobald ein guter Galopp erreicht ist wird die Arbeit am Hindernis einfach. Es gibt praktisch keine Probleme mehr bezüglich der Distanz und der Galoppsprünge.

 


Der Reiter hat nichts mehr zu tun, er braucht weder Schenkel noch Hände einzusetzen, noch sich viel zu bewegen, es reicht, zu denken, um Geschwindigkeit und die Richtung zu kontrollieren. Es ist am wichtigsten, diesen Galopp bis zum Absprung beizubehalten, und analysieren zu können, was vorgeht, auch bei der Landung.