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Die Arbeit an der Longe

Die Arbeit an der Longe

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Ich sehe diese Arbeit als eine sehr effiziente und schnelle Vorgehensweise, um einem Pferd wichtige Eindrücke zu vermitteln und durch viel Einfühlungsvermögen an der Longe ein großes Vertrauen zum Ausbilder herzustellen (...)

Mots clés: 
longe
REF ART17
Die Arbeit an der Longe
Niveau de difficulté: 
Débutant
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Die Arbeit an der Longe ist ein wesentlicher Baustein bei der physikalischen und geistigen Vorbereitung meiner Pferde. Ich sehe diese Arbeit als eine sehr effiziente und schnelle Vorgehensweise, um einem Pferd wichtige Eindrücke zu vermitteln und durch viel Einfühlungsvermögen an der Longe ein großes Vertrauen zum Ausbilder herzustellen. Das erfolgreiche Training an der Longe erleichtert die Arbeit im Sattel erheblich, da sie auch hilfreich ist beim  Kompensieren von Fehlern im Exterieur des Pferdes oder bei Fehlern, die sich durch die Ausbildung unter dem Sattel eingeschlichen haben. Vor jeder Trainingseinheit longiere ich oder trainiere ohne Hilfsmittel über 10 bis 20 Minuten, bevor ich in den Sattel steige. Ein intensives Training an der Longe kann auch ohne Bedenken eine Trainingseinheit unter dem Sattel ersetzen. Vertrauen und Respekt, die Grundlagen jeder erfolgreichen Pferdeausbildung, werden nachhaltig an der Longe entwickelt. Beim Kennenlernen und Einschätzen von neuen Pferden ist die Arbeit an der Longe sehr hilfreich. Ich probiere dabei das Longentraining an verschiedenen Orten und über kleine Hindernisse aus.
Auf dem Reitplatz, auf unterschiedlichen Böden  im Gelände, über Bodenstangen, über Kavalettis oder natürliche Hindernisse. Damit lerne ich ihre Reaktionen gut kennen und kann schrittweise ihre schlechten Erfahrungen oder ihre negative Haltung korrigieren. Ich versuche sie dabei zu motivieren, ihren natürlichen Bewegungsablauf und ihre guten Charaktereigenschaften wiederzufinden.

 

 

Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass ein Reitpferd vornehmlich und ausschließlich an der Longe gearbeitet werden sollte. Die Longenarbeit dient vor allen Dingen der Entspannung, weiterhin als „Mittel zum Abreagieren von Aggressionen“, bei der es ohne Beschränkung und ohne konkretes Ziel „Dampf ablassen kann“.  Nichtsdestotrotz gilt es diesem Toben auch Grenzen zu setzen, denn ansonsten hören die Pferde nicht mehr auf die Hilfengebung ihres Reiters, werden uneinsichtig und unkontrolliert. Ich werde ihnen zeigen, wie weit man mit seinem Pferd spielen darf, ohne umgelaufen zu werden und ohne seine Arbeitsziele aus den Augen zu verlieren.
Es gibt aber auch einen anderen Standpunkt! Zur Stärkung der Rückenmuskeln muss ein Pferd mit Hilfsmitteln so ausgebunden werden, dass es vorwärts-abwärts gehen kann.  Ich habe meine Bedenken über diese Methode bereits in meinen vorherigen Büchern deutlich gemacht. Ich habe mich von diesen Hilfsmitteln distanziert und benutze als Ausrüstung lediglich nur noch ein Halfter und ein Seil bzw.  eine Longe. Ich bin der Meinung, dass sich ein Pferd in einer „erzwungenen Haltung“ entgegen der Zielvorstellung entwickelt. Ich befürworte daher, dass ein Pferd die Dehnung in der Oberlinie vorwärts-abwärts selbst findet und daran Gefallen findet. Die Nase kann dabei fast den Boden berühren. Mein Ziel ist es, auf ungezwungene Art und Weise, die Flexibilität und Aktivität der Rückenmuskulatur zu verbessern. Selbst wenn ich damit der normalen dressurmäßigen Trainingsvorstellung nicht ganz entspreche, bin ich doch der Meinung, dass ein Muskel, der sich gezwungenermaßen zusammengezogen hat, wieder lockern muss, um zu funktionieren. Mein ganzes Interesse bei der Handarbeit besteht genau darin, dass ein Pferd die Möglichkeit haben muss frei seinen Körper, ohne Hemmnisse oder Zwänge durch den Reiter im Rücken, koordinieren zu können.

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