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REF ART37

Vorm Sprung: Entern ohne zu kentern

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Wir lernen zwar alle erforderlichen Gesten und Einwirkungen um ein Hindernis richtig anzureiten, aber nur wenige Reiter trainieren ihre mentale Haltung. Und das, obwohl wir wohl wissen, dass die Kontrolle über unsere Gedanken und Gefühle in riskanten Situationen entscheidend ist.

Mots clés: 
ein Hindernis anreiten
Springübung
Kontrolle am Hindernis
Kontrolle der Gangart
Ruhe
REF ART37
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Débutant
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Im Allgemeinen fällt es einem im alltäglichen Leben nicht schwer, die Ruhe zu bewahren, solange alles wie gewohnt abläuft. Routine beruhigt, vertraute Gesten und Situationen wirken Kopfzerbrechen und essentielle Sorgen entgegen. Wenn Sie mit Ihrem Pferd auf dem Reitplatz trainieren ohne ein bestimmtes Ziel anzustreben, oder wenn zumindest nichts Besonderes auf dem Spiel steht, ist es ein Kinderspiel gelassen und entspannt zu sein.

Erst wenn man sich auf ein neues Terrain wagt, tauchen die Emotionen wieder auf und dann ist es vorbei mit der Gelassenheit. Vorm Hindernis, beim Einreiten in den Parcours, beim Stechen, bei einer Prüfung oder auch nur schon bei einer kleinen Störung ist man auf einmal wieder körperlich und geistig unruhig und gestresst.

Wir lernen zwar alle erforderlichen Gesten und Einwirkungen um ein Hindernis richtig anzureiten, aber nur wenige Reiter trainieren ihre mentale Haltung. Und das, obwohl wir wohl wissen, dass die Kontrolle über unsere Gedanken und Gefühle in riskanten Situationen entscheidend ist.

Um die Grundlagen der geistigen Vorbereitung zum Springen, vor allem zum Anreiten, zu erarbeiten, muss man sich nicht im Sattel befinden. Machen Sie es sich bequem in Ihrem Sessel. Gelingt es Ihnen genügend geistige Beherrschung aufzubringen, um Ihre Gedanken nicht in die Vergangenheit schweifen zu lassen, um sich nicht von einem Flugzeug, einem Geräusch im Haus, einem Vogel vorm Fenster, einer lästigen Fliege ablenken zu lassen? Wenn ja, versuchen Sie nun, vor einem Hindernis genauso unbeirrbar zu sein, wie in Ihrem Sessel. Beaufsichtigen Sie sich, versuchen Sie, sich alle Ideen, Bilder oder Urteile, die Ihnen einfallen, bewusst zu machen. Und beobachten Sie ihre Auswirkungen auf Ihre allgemeine Haltung - und ganz besonders auf Ihren Sitz.

Ich persönlich orientiere mich an den orientalischen Methoden der Gedankenkontrolle, insbesondere Yoga und Meditation helfen mir sehr.

Diese mentale Kontrolle sollte man ohne Unterlass einsetzen. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, oder im Auto, achte ich darauf, stets gelassen zu bleiben, mich nicht von einer Werbung ablenken zu lassen, oder einem aggressivem Fahrer… immer ruhig und unparteiisch zu bleiben, komme was wolle. Auf dem Pferderücken ist diese Einstellung unumgänglich, um die Verbindung zu seinem Pferd aufrecht zu halten. Wir haben es bereits festgestellt, auf das „Hier und Jetzt“ kommt es an. Wenn man sich von seinen Gedanken treiben lässt, ist man nicht mehr bei der Sache und „verliert“ sozusagen sein Pferd.

Manche werden jetzt sagen „ja, aber wenn ich nicht an die Zukunft denke, kann ich nicht vorsorgen, dann habe ich kein Ziel mehr!“ Natürlich kann man das! Selbstverständlich ist es möglich, in der Gegenwart zu leben. Im Parcours braucht man allenfalls ein Zehntel Sekunde um zu sehen, dass das nächste Hindernis ein Oxer ist und das hindert Sie nicht daran, Ihre Gefühle und die Signale Ihres Pferdes wahrzunehmen. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich von sinnlosen Vergleichen, Träumereien, endlosen Projektionen ablenken zu lassen. Sie beeinflussen uns wie Drogen, Alkohol oder Fernsehen. Tatsächlich verhalten Sie sich entweder passiv - als Zuschauer -  oder aktiv, in Ihrem Leben, als Akteur. Sie haben die Wahl!

 

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