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mentale Kontrolle

Das Pferd ist dein Spiegel

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Es ist überraschend, wie sehr sich Reiter und Pferd gegenseitig beeinflussen, sowohl in ihrer mentalen als auch in ihrer körperlichen Verhaltensweise. Dies trifft insbesondere auf Reiter-Pferd-Paare zu, die seit langem aneinander gewöhnt sind.

Mots clés: 
ART 84
das Verhalten des Pferdes steuern
mit Gefühlen umgehen
mentale Kontrolle
die Verbindung zum Pferd verbessern
Pferd-/Reiter-Harmonie
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Débutant
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Es ist überraschend, wie sehr sich Reiter und Pferd gegenseitig beeinflussen, sowohl in ihrer mentalen als auch in ihrer körperlichen Verhaltensweise. Dies trifft insbesondere auf Reiter-Pferd-Paare zu, die seit langem aneinander gewöhnt sind.

Von einem Reiter zum anderen...

Wenn ich das Pferd eines anderen Reiters reite, spüre ich diesen Einfluss sehr schnell.
Und zwar derart, dass man rasch auf die gleichen Fehler wie der übliche Reiter verfallen kann, wenn man nicht aufpasst.
Kürzlich ritt ich ein gleichmäßiges, ausgeglichenes Pferd, das vor allem sehr ruhig bei der Dressurarbeit war. Nach dem Lösen beschloss ich, zunächst an einigen ganz niedrigen Hindernissen zu arbeiten. Einige Galoppsprünge vor einem kleinen Hindernis spürte ich plötzlich eine ungewöhnliche Unruhe beim Pferd: Seine Atmung blockierte, seine Bewegungen verloren an Geschmeidigkeit. Das Pferd sprang, doch seine Bewegung war wie vor Angst gelähmt. Einige Meter nach der Landung war es wieder ruhig und atmete normal.

Es war nicht schwer, zu verstehen, dass das Pferd das Angstverhalten seiner üblichen Reiterin wiederspiegelte. Die Gefahr bestand darin, dass ich mich von dem Pferd zum Mitspielen hätte verleiten lassen können. Dann hätte auch meine eigene Atmung vor jedem Sprung blockiert.

Es lassen sich viele andere Beispiele nennen. Ein Reiter, der mit zu hohen Händen reitet, setzt sich auf bestimmte Weise in den Sattel. Um die durch die schlechte Gewichtsverteilung des Reiters verursachte Beeinträchtigung auszugleichen, wird das Pferd dazu neigen, seine Haltung so zu organisieren, dass es am wenigsten leidet. Wenn Sie dieses Pferd reiten, werden Sie schnell dazu neigen, den gleichen Fehler wie sein Reiter anzunehmen, da Sie das Pferd durch sein Verhalten und seine Haltung in diese schlechte Haltung bringen wird.
Ebenso, wenn Sie selbst verspannt und besorgt sind, wird das Pferd Ihre Verspannung wahrnehmen und sich selbst blockieren. Und zwar im Allgemeinen das gleiche Körperteil wie Sie selbst, nämlich ein verkrampfter Kiefer oder ein steifer Rücken.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Ich stelle übrigens regelmäßig fest, dass dieselben Reiter oft denselben Pferdetyp reiten. Ein Reiter, der ein Pferd lange Zeit mit einer besonderen Technik und einem besonderen Stil geritten hat, wird dazu neigen, bei allen Pferden, die er reitet, dieselbe Konfiguration zu suchen und zu bewirken. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und neigt dazu, stets die gleichen Situationen zu schaffen. Ich erinnere mich an eine Reiterin, die viele Turniere mit einem sehr hitzigen Pferd gewann, das mit hocher-hobenem Kopf und hochgestrecktem Hals sprang. Heute haben alle Pferde, die sie reitet, die gleiche Haltung. Ich bin überzeugt davon, dass ihr aufgrund dieser mangelnden Analyse zahlreiche andere Erfahrungen entgehen. Diese Erfahrungen würden sicher dazu beitragen, dass sie in ihrer Reitweise Fortschritte macht. Es ist auch sehr schädlich für die Pferde, die in dieser falschen und unnatürlichen Haltung unvermeidlich leiden. Sie zeigen übrigens alle kurzfristig dieselben Pathologien.

Zu seiner wahren Natur zurückfinden...

Um mit diesen Situationen umzugehen, in denen der Reiter dazu neigt, seine Reitweise von den Gewohnheiten oder Fehlern des Pferdes abhängig zu machen, ist es von grundlegender Bedeutung, sich stets auf seine eigenen Gefühle zu konzentrieren, und seine Grundhaltung beizubehalten. Und zwar solange, bis das Pferd spürt, dass es komfortabler ist, in normaler Haltung zu gehen.
Oft nehme ich als Ausgangspunkt die körperliche Beschaffenheit des Pferdes, und zwar mit dem Ziel, es in der Folge in eine mentale Disposition zu versetzen, die für die qualitative Arbeit günstig ist. Ich beginne beispielsweise mit dem Lösen an der Longe. Ohne Reiter auf dem Rücken kann sich das Pferd frei bewegen und seinen Körperzustand organisieren, um mit seinem Körper bei der Arbeit unter dem Reiter verfügbarer zu sein.
Ich kann auch von einer Analyse meines eigenen mentalen oder körperlichen Zustands ausgehen. Es ist wichtig, sich nicht von Zwängen wie Angst, Groll oder Wut zu einem bestimmten Verhalten verleiten zu lassen. Kurz gesagt, man selbst zu sein, das heißt eine ausgewogene Verteilung seiner Energie zwischen seinen Handlungen, seinen Gedanken und seinen Empfindungen zu haben. Wenn die Gefühle, die Angst oder die Wut Überhand nehmen, werden die Analysefähigkeiten beeinträchtigt, und die Handlungen verlieren ihre Effizienz. Die Kommunikation mit dem Pferd kann nicht mehr klar und verständlich sein.
Nachdem «der Kopf» richtig konditioniert ist, kann man sich - ausgehend von einer freien Geistesverfassung - darauf konzentrieren, an seiner Körperhaltung zu arbeiten und sich so weit wie möglich dem idealen Sitz zu nähern. Nur unter dieser Bedingung können Reiter und Pferd wirklich in Harmonie sein.

 

 

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Atmung und Entspannung

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Durch ruhiges, tiefes Atmen kann man mit sich selbst in Harmonie bleiben, wachsam sein und seine Reflexe in Bereitschaft halten, um mit unverkrampfter Muskulatur Bewegungen ausführen zu können.

Mots clés: 
REF ART73
Entspannung des Reiters
Geistige Kontrolle des Reiters
mentale Kontrolle
Mentale Vorbereitung des Reiters
Niveau de difficulté: 
Débutant
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Um den Zustand der geistigen und körperlichen Entspannung zu erreichen, von dem bereits die Rede war, ist auch die Atmung eine gute Möglichkeit, um sich auf sich selbst zu konzentrieren und seinen Geist im jetzigen Augenblick festzuhalten. Durch ruhiges, tiefes Atmen kann man mit sich selbst in Harmonie bleiben, wachsam sein und seine Reflexe in Bereitschaft halten, um mit unverkrampfter Muskulatur Bewegungen ausführen zu können.

Schauen Sie sich an, wieviel große internationale Reiter ihre Atmung übertreiben. Zwei oder drei Galoppsprünge vor dem Hindernis wird durch kräftiges Ausatmen die Emotion verjagt, um in die Gegenwart zurückzukommen.

Sie haben sicher selbst bereits festgestellt, wie sehr die Atmung ein wichtiger Anzeiger für die geistige Anspannung sein kann. Wenn alles ruhig ist, ist die Atmung gleichmäßig und tief. Doch bei der geringsten Emotion wird sie blockiert, wodurch sich der ganze Körper versteift. 

Der Reiter muss sich ihrer bedienen können, um die Entspannung und Geschmeidigkeit zu erreichen, die für die einwandfreie Funktionsweise des Körpers unerlässlich sind.

Um diese Entspannung zu erreichen, müssen Sie lernen, richtig zu atmen. Dies gehört zum Training des Reiters.

Wenn man jemanden dazu auffordert, tief einzuatmen, wird er in den meisten Fällen dazu neigen, nur mit dem oberen Teil des Oberkörpers zu atmen und die Brust aufzublähen. 

Richtig atmen heißt jedoch, die Luft so tief wie möglich in den Körper einströmen zu lassen - als ob die Luft bis in das Becken gelangen würde.

Versuchen Sie dies jetzt. Kontrollieren Sie Ihre Atmung, indem Sie die Hand auf Ihren Bauch legen. Er muss sich heben. Idealerweise sollte das Ausatmen zweimal länger als das Einatmen sein, da es für die Muskelentspannung sorgt, und den Körper nach unten zieht. 

Zu Pferd hängt die Mobilität des Brustkorbs und des Zwerchfells von der Körperhaltung ab. Wenn Sie sich nach vorne beugen, mit runden Schultern und rundem Rücken, ist es sehr schwierig, tief mit dem Bauch zu atmen.

Üben Sie zunächst im Schritt. Sehen Sie in die Ferne und stellen Sie sich vor, dass die Luft bis in Ihre Stiefel hinabgelangt.

Sie werden feststellen, dass sich Ihre Muskeln lösen, Sie entspannen  sich, Ihr Pferd beruhigt sich, sie kehren zu einer Haltung zurück, die das  geschmeidige Funktionieren Ihrer Gelenke ermöglicht. 

Beim Ausreiten, im Schritt mit einem entspannten Pferd, ist die Atmung ruhig und gleichmäßig, und der Blick in die Ferne gerichtet. Sie müssen sich darum bemühen, genau diese Haltung beim Anreiten eines Hindernisses einzunehmen. Genau das tun alle großen Meister.

«Leichter gesagt als getan!» werden Sie mir entgegnen. Um das zu üben, beginnen Sie auch hier mit ganz einfachen Übungen: Beispielsweise über Bodenstangen reiten. Versuchen Sie, herauszufinden, zu welchem Zeitpunkt Sie das Gefühl haben, dass sich Ihre Blick- und Atemhaltung ändert. Üben Sie auf progressive Weise an 50 cm hohen Hindernissen, und dann 1 m, auf einem Parcours zuhause und auf dem Turnier. Natürlich wird Ihre Atmung auf dem Turnier schneller gehen. Die Anstrengung wird erhöht, aber die Geistesverfassung muss gleich bleiben. Lernen Sie, Ihre geistige Tätigkeit zu kontrollieren.

 Reiter, die mit Hilfe dieser Atemtechniken Fortschritte machen möchten, können sich an Yoga und anderen orientalischen Techniken orientieren.

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Schlüsselwörter
ein Hindernis anreiten, Regelmäßigkeit beim Springen, mentale Kontrolle, Umgang mit der Angst, Kontrolle beim Anritt, REF HAEM3
Intermédiaire

Wie wir wissen, stellen sich beim Reiter, der ein Hindernis anreitet, leicht Emotionen oder störende Gedanke ein, die seinen Sitz, die Galoppqualität und die mentale Einstellung des Pferdes beeinträchtigen.

Das Ziel dieser Trainingseinheit ist daher vor allem, für Gelassenheit bei Pferd und Reiter zu sorgen. Zu diesem Zweck hat sich Michel eine Übung ausgedacht, die dem Reiter hilft herauszufinden, ab welchem Zeitpunkt er sich von seiner Stimmung beherrschen lässt und die Kontrolle über seine Einwirkungen beim Anritt verliert.

In dieser neuen Trainingseinheit übt Michel mit Charlotte und der 5-jährigen, ziemlich unerfahrenen Stute Bounty.
Die Übung beginnt mit ein paar Durchgängen zwischen den Hindernissen, bei denen alle Zutaten für einen gelungenen Sprung eingesetzt werden: die mentale Kontrolle des Reiters und des Pferdes, der gute Sitz, die Geraderichtung des Pferdes... Michel kann dank seiner Erfahrung alle störenden Bewegungen des Reiters sowie deren Folgen auf das Verhalten des Pferdes  registrieren. Außerdem können wir feststellen, dass die Qualität der Landung direkt von der Anrittqualität abhängt. Jede Phase zur Überwindung des Hindernisses ist vom Reiter vorzubereiten.
Auffallend ist auch, wie sensibel das Pferd auf die kleinste Störung im Reiterkopf reagiert. Denn Charlotte gerät im Verlauf des Trainings in eine Situation, in der sie entscheiden soll. Ihr Zögern beeinflusst sofort das Verhalten der Stute, die ihr dann auch prompt die Entscheidung abnimmt...

Video Länge: 
13 min 40

Jeder kann Fortschritte machen

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Ich bin mir sicher, dass jeder von uns sein Ziel erreichen kann. Ich habe so viele Reiter mit einem durchschnittlichen Reitniveau gesehen, die dank ihrer Leidenschaft und ihrer Überzeugung das höchste Niveau erreicht haben.

Mots clés: 
ART55
mentale Kontrolle
Mentale Vorbereitung des Reiters
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Ich bin mir sicher, dass jeder von uns sein Ziel erreichen kann. Ich habe so viele Reiter mit einem durchschnittlichen Reitniveau gesehen, die dank ihrer Leidenschaft und ihrer Überzeugung das höchste Niveau erreicht haben. Es gibt jedoch so viele Gelegenheiten, um sich entmutigen zu lassen.

 

CSI 5 * Verbier 2012

 

Ich habe schon manche Reitlehrer sagen hören: «Das lohnt sich nicht, der (oder die) wird es niemals zu etwas bringen…» um dann denselben Reiter einige Jahre später mit einer Medaille bei der Weltmeisterschaft oder den olympischen Spielen wiederzusehen. Alle, die Erfolg haben, haben etwas gemeinsam: Sie glauben an sich selbst. Auch wenn es bei ihnen genau wie bei allen anderen von Zeit zu Zeit vorkommt, dass sie seelisch auf dem Nullpunkt sind, so haben sie stets den Willen zum Erfolg und den Glauben an das, was sie tun, in sich. Manche Reiter kommen zu mir und sagen: «Ich werde es nie schaffen, ich bin zu alt, zu schwach, zu nervös, nicht konzentriert genug.» Jedes Mal überzeuge ich sie davon, dass alle Reiter, ohne Ausnahme, Fortschritte machen können. Dafür muss man „Glauben“ haben. Anstatt sich mit anderen zu vergleichen, muss man das Niveau, das man heute erreicht hat, mit dem Niveau vergleichen, das man vor einem Jahr oder vor einem Monat hatte. Sich seiner Fortschritte bewusst zu werden ist eine Ermutigung, um die Kraft zum Durchhalten zu finden.

Halten Sie sich an die Leute, die Sie ermutigen, und hören Sie nicht auf die anderen. Dasselbe gilt übrigens auch für Ihr inneres Gespräch.

Auch was die Pferde anbelangt, vertrauen Sie Ihrem inneren Gefühl. Ganz am Anfang meiner Karriere als Militaryreiter hatte ich zwei junge Pferde, an die ich ganz stark glaubte. Es bot sich mir die Gelegenheit, den damaligen technischen Direktor des französischen Teams zu fragen, was er von ihnen hielt.

Nachdem er mich bei der Dressurprüfung und im Gelände reiten gesehen hatte, hatte er eher eine negative Meinung: Zu schwer, nicht genug dieses, nicht genug jenes… Kurz gesagt, er ließ mir nur wenig Hoffnung, daraus eines Tages echte Spitzenpferde zu machen. Im folgenden Jahr bin ich mit einem davon, Ut Majeur, französischer Meister geworden, und drei Jahre später mit dem anderen der beste Reiter bei den Olympischen Spielen in München. Bei den vier nach München gereisten Pferden des Teams waren meine beiden Pferde dabei!

Leider sind aufrichtige Ermutigungen von anderen nur sehr selten. Ich persönlich hege großen Dank für Marc, den Vater von Gilles Bertran de Balanda. Er hat mich wirklich und von ganzem Herzen ermutigt.

Die meisten unserer Handicaps, unserer Schwächen und unserer Komplexe spielen sich vor allem in unserem Kopf ab. Es handelt sich dabei um mentale Schranken, die den Fortschritt behindern.

Aus diesem Grund sind die Fortschritte der verschiedenen Reiter unterschiedlich groß. Der Körper ist das Abbild des Geistes, und umgekehrt: Bei einem Reiter, der für Ratschläge aufgeschlossen und im Kopf flexibel ist, lassen sich schnellere Fortschritte erzielen. Diejenigen, die mit dem Kopf Widerstand leisten, leisten hingegen auch mit ihrem Körper Widerstand, weshalb die Weiterentwicklung gezwungenermaßen länger dauert. Ich stelle selbst täglich fest, dass meine Sichtweise und meine Art, die Dinge und Ereignisse wahrzunehmen, für die Weiterentwicklung meines Körpers und meiner Reitweise sorgen (...)

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Die Macht der Vorstellungskraft

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Wenn man seine Gewohnheiten ändern möchte, sollte
man sich vom Drang zum Handeln befreien und zunächst nur „geistiger Zuschauer“
sein. Auf diese Weise wird sich Ihr Körper auch frei und ungezwungener bewegen (...)

Mots clés: 
mentale Kontrolle
Hindernisse anreiten
REF ART21
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Wenn man seine Gewohnheiten ändern möchte, sollte man sich vom Drang zum Handeln befreien und zunächst nur „geistiger Zuschauer“ sein. Auf diese Weise wird sich Ihr Körper auch frei und ungezwungener bewegen.
Die klassische Reitlehre vermittelt ein Grundwissen: „Ihre Beine hierhin ... Ihre Hände dorthin ... Füße nach hinten ... gerade sitzen ...“ Wie wir bereits festgestellt haben, sind diese Standard-Anweisungen für den Schüler nicht leicht umzusetzen und werden von ihm auch nicht wirklich verstanden.

Unsere körperliche Haltung sollte in erster Linie auf unserer innerlichen Einstellung aufbauen.
Verspannt sich zum Beispiel ein Reiter in der Schulterpartie, gibt es zwei Korrekturmöglichkeiten:
- die klassische Reitlehre: „gerade sitzen…Zügelkontakt aufnehmen…Stress abbauen…entspann dich…Schultern nach hinten ...deine Schenkel ... deine Hände…
- oder die einfache und schnelle Formel: „Stell dir vor, du reitest einen Riesen-Steilsprung von 1,50 Meter an!“ Man kann sogar den Steilsprung tatsächlich aufbauen und so tun, als ob man ihn springt!

 

 

 

 

Bauen Sie zwei hohe Hindernisse auf Ihrem Reitplatz auf: einen Steilsprung und einen Oxer. Beide mit einer Höhe von 1,60 Metern. Bereiten Sie sich auf das Anreiten vor. Tun Sie so, als ob Sie eines der Hindernisse springen, reiten Sie es geradlinig an. Sie müssen sich wirklich vorstellen, dass Sie es springen. Kontrollieren Sie Ihren Sitz, den rhythmischen Galopp und die Balance Ihres Pferdes, besonders beim Ende der Wendung. Wenn Sie diese Parameter im Griff haben, versuchen Sie sich dieses Reitgefühl zu merken.

Meiden Sie das direkte Anreiten des Hindernisses, sondern reiten Sie auf der Diagonale zwischen beiden Hindernissen durch. Ändern Sie die Richtung spätestens fünf Galoppsprünge vorm Hindernis, damit Ihr Pferd es sich nicht angewöhnt zu verweigern.
Diese Übung bringt Sie und Ihr Pferd dazu, sich bei der dressurmäßigen Vorbereitung und beim Anreiten der Hindernisse ganz anders zu verhalten. Beide Situationen zu filmen - das klassische Üben und unsere einfache Formel - kann für den Reiter sehr lehrreich sein.

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Schlüsselwörter
Kombinationen, dreifache Kombination, mentale Kontrolle, REF HA42, Losgelassenheit des Pferdes, locker Reiten
Intermédiaire

Dieses Springtraining mit Nénuphar bereitet auf das Springen von Kombinationen vor. Da das Pferd normalerweise auf dem Parcours eher gestresst ist, soll es lernen ruhig und entspannt zu bleiben, seine Bewegungsabläufe gut einzuteilen und mit dem Reiter in Verbindung zu bleiben.

Das Training beginnt mit einer dressurmäßigen Vorbereitung, bei der Bodenstangen und Cavalettis gesprungen werden. Diese Vorbereitung ist vor allem für die Reiter vorteilhaft, die dazu neigen, vorm Sprung Stress zu empfinden.

 

In dieser Aufwärmphase achtet Michel darauf, einen regelmäßigen Galopp zu reiten und die Linienführung präzise einzuhalten. Nénuphar sollte sich beim Springen genauso verhalten wie bei der dressurmäßigen Vorbereitung. Michel möchte, dass er entspannt bleibt und ist bestrebt, bei jedem Galoppsprung die Verbindung mit seinem Pferd aufrechtzuerhalten. Auch wenn die Zügel etwas lang sind, um dem Pferd einen optimalen Freiraum zu lassen, wird doch jeder Galoppwechsel, jede Wendung und jeder Sprung von seinem Reiter perfekt vorbereitet.

 

Das Training wird im selben Stil mit dem Springen von Hindernisfolgen aus niedrigen Steilsprüngen und Kombinationen fortgesetzt. In jeder Landephase nimmt Michel den passenden Galopp wieder auf und bringt auf diese Weise Nénuphar dazu ruhig zu bleiben. Sobald er merkt, dass das Pferd unruhig wird, gönnt er ihm eine Erholungspause um den Stress abzubauen.

Auch in schwierigen Linien und Kombinationen achtet Michel darauf, stets ruhig und rhythmisch zu reiten. Er möchte, dass Nénuphar seine Sprünge gut einteilt. Er lässt dem Pferdehals auch weiterhin viel Bewegungsfreiheit, insbesondere beim Absprung.

Zum Schluss wird eine etwas höhere 3-fache Kombination gesprungen. Michel ist mit dem Ergebnis zufrieden, denn Nénuphar hat auf die minimalen Einwirkungen seines Reiters stets willig reagiert.

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13 min 40

Ausreden ausschalten

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Seit vielen Jahren habe ich die Gelegenheit, Reiter aller Könnensstufen zu unterrichten, wobei ihr Fortschritt oft durch eine Sache behindert wird: Ausreden. Zu Pferd treten sie im Allgemeinen auf, wenn ein Reiter eine schwierige Übung manchen soll.

Mots clés: 
REF ART9
mentale Kontrolle
Mentale Vorbereitung des Reiters
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Seit vielen Jahren habe ich die Gelegenheit, Reiter aller Könnensstufen zu unterrichten, wobei ihr Fortschritt oft durch eine Sache behindert wird: Ausreden. Zu Pferd treten sie im Allgemeinen auf, wenn ein Reiter eine schwierige Übung manchen soll. Natürlich sollten gefährliche Situationen vermieden werden, doch im Allgemeinen handelt es sich dabei lediglich um Ablenkungsmanöver, um zu vermeiden, sich mit sich selbst zu konfrontieren.
Haben Sie noch nie gemerkt, wieviel Dinge man in Anbetracht einer unangenehmen Aufgabe unbedingt erledigen muss, um den Zeitpunkt hinauszuschieben, zu dem sie in Angriff genommen wird? Beispielsweise sind manche Reiter Spezialisten dafür, Volten vor einem Hindernis zu reiten. Eine erste Volte: «Ich bin noch nicht so weit», eine zweite:
«Mein Pferd ist zu nervös», eine dritte: «Ich finde nicht die richtige Distanz, usw. Manchmal kann es gut sein, eine Volte einzulegen. Doch im Allgemeinen ist es zwecklos. Es ist nur eine Ausrede, um nicht zu springen. Ich persönlich neige eher dazu, direkt das Hindernis zu überwinden.
Wir alle kennen die typischen Ausreden. Wenn Ihr Pferd an einem Hindernis verweigert:
«Die Sonne hinter dem Hindernis ist schuld…» «Mein Pferd ist
aus-gerutscht…».
«Der Hufschmied…», «Der Parcourschef…», «Mein Reitlehrer ist unfähig…».
Das Pferd dient übrigens meistens als erster Sündenbock. «Es ist zu jung, zu nervös, nicht genug dieses oder jenes...» Oder aber: «Ich bin zu alt, ich habe keine Zeit, ich habe nicht die erforderlichen Mittel.»
Werden Sie sich über Ihr inneres Gespräch klar und stellen Sie sich selbst folgende Frage: «Sind meine Handlungen oder meine Worte nicht nur Ausreden, um schwierige Sachen nicht zu machen?»

Vergessen Sie nie, dass das Pferd ein Emotionsauslöser ist. Es ist der Spiegel Ihrer eigenen jeweiligen Geistesverfassung. «Ja, aber heute ist es nervös!». Schauen Sie in den Spiegel... und was ist mit Ihnen? Wie sind Sie heute?
Viele Leute betrügen sich selbst. Ausreden sind ein Bestandteil dieses gesamten negativen Prozesses, durch den der Fortschritt verhindert wird. Wenn der Schüler zu mogeln anfängt, entdecken Sie dies schnell, normaler-weise beginnt er mit: «Ja, aber…». Ein «Aber ja» wäre mir stattdessen lieber.
Auch hierbei handelt es sich allein um eine Frage des Vertrauens: Selbstvertrauen und Vertrauen in seinen Ausbilder. Wenn einer meiner Schüler damit anfängt, nach Ausreden zu suchen, fordere ich ihn dazu auf, sich dessen bewusst zu werden. Es stimmt, dass der Reiter in Anbetracht von Angst oder Unruhe dazu neigt, seine mentale Kontrolle zu verlieren: «Ich bin nicht gut genug,...», «mein Pferd kann nicht…», «ich bin heute zu müde…» Dann bemühe ich mich darum, ein positives Klima zu schaffen: Dies ist eine Art von Pakt, der zwischen dem Schüler und mir geschlossen wird. Ich stelle ihm die Frage: «Bist du damit einverstanden, Fortschritte zu machen?» Normalerweise lautet die Antwort ja. «Bist du damit einverstanden, die Dinge anders zu betrachten? Kannst du die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass deine Schwierigkeiten die Folge von deiner Denkweise sind?»

Niemals «Ja, aber...»

Zu ersetzen durch

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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