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Ohne Hilfszügel geht es auch! : 2. Teil

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Der Gebrauch dieses Hilfszügels ist weitverbreitet. Schlaufzügel dürfen nur von absolut fähigen Reitern verwendet werden, denn nur erfahrene Ausbilder sind in der Lage, ein Pferd mit Schlaufzügel zu reiten, ohne ihm dabei zu schaden (...)

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Gebiss
Hilfszügel
Mundstück
REF ART20
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Der Schlaufzügel
Der Gebrauch dieses Hilfszügels ist weitverbreitet. Schlaufzügel dürfen nur von absolut fähigen Reitern verwendet werden, denn nur erfahrene Ausbilder sind in der Lage, ein Pferd mit Schlaufzügel zu reiten, ohne ihm dabei zu schaden.
Der Schlaufzügel hat nicht die Aufgabe, den Kopf des Pferdes nach unten zu ziehen. Vielmehr soll er einem Pferd, das mit Kopf und Nase zu sehr nach aufwärts drängt und sich den Hilfen des Reiters entzieht, die Grenze nach oben zeigen und dem Pferd einen Widerstand geben, an dem es sich am Gebiss abstößt. Geht das Pferd wieder in der gewünschten Haltung, so soll es den Zügel überhaupt nicht mehr spüren.
Die Tatsache, dass der Reiter den Hilfszügel in der Hand hält, verleitet leicht dazu, Zug daran auszuüben, sodass auch kräftigen Pferden sehr schnell der Kopf bis auf die Brust gezogen wird.
Auf keinen Fall ist der Schlaufzügel dazu gedacht, ein Pferd in Beizäumung zu zwingen. Die Auswirkung wäre fatal, da das Pferd vermehrt Kraft im Unterhals entwickeln würde. Diese Reaktion entspricht dem natürlichen Reflex von Pferden, die sich physisch und psychisch wehren.

 

Das Chambon

Das Chambon sollte ungedingt verboten werden! Es ist am schlechtesten als Hilfszügel geeignet.

 

Das Gogue „commandé“

Dieser Hilfszügel ist nicht ganz so schädlich. Seine Einwirkung erfolgt über das Genick und das Maul. Er ist am Sattelgurt befestigt und wird durch die Trensenringe geführt. Ein zusätzlicher Haltepunkt ist am Genickstück des Trensenzaums. Er soll das Pferd über das Genick anregen, sich vorwärts-abwärts zu dehnen. Der Reiter muss seinem Pferd dabei genügend Bewegungsfreiheit zugestehen, da es sich sonst fest macht.

 

Das gleitende Ringmartingal

Das gleitende Ringmartingal wird häufig angewandt.
Ich denke, dass es nur für ausgebildete Pferde geeignet ist. Es entscheidet über die erlaubte Höhe des Pferdekopfes, wenn das Pferd versucht sich nach oben den Hilfen zu
entziehen.
Das Martingal wird so verschnallt, dass die korrekte Zügellinie
(direkte Verbindung vom Pferdemaul zur Reiterhand bei einem sich in Anlehnung befindlichen Pferd) nicht bricht, also kein Knick im Zügel entsteht. Eine zu kurze Verschnallung führt zu einer mechanischen Hebelwirkung auf die Zügel und stört die
Präzision der Zügelhilfen. 

 

 

 

 

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Ohne Hilfszügel geht es auch! : 1. Teil

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In den meisten Fällen glauben Reiter, durch Hilfszügel schneller zum Ziel zu kommen. In der Regel bringen sie aber ihre Pferde damit nur in eine Zwangshaltung und das Problem wird auf Dauer größer. Das ist ähnlich dem Medikamentenmissbrauch (...)

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REF ART19
Gebiss
Hilfszügel
Mundstück
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Während meiner Reiterkarriere habe ich alle möglichen Hilfszügel ausprobiert! Heute greife ich auf keines dieser Hilfsmittel mehr zurück.
In den meisten Fällen glauben Reiter, durch Hilfszügel schneller zum Ziel zu kommen. In der Regel bringen sie aber ihre Pferde damit nur in eine Zwangshaltung und das Problem wird auf Dauer größer. Das ist ähnlich dem
Medikamentenmissbrauch.
Die Anlehnung ist die stets weich-federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul. Sie darf niemals durch Rückwärtswirken mit den Zügeln erreicht werden. Die nicht gewollte künstliche Zwangshaltung steht im völligen Gegensatz zur richtig entwickelten Schubkraft, wobei das Pferd infolge der treibenden Einwirkung vertrauensvoll an die Hand herantreten soll. Bei unsachgemäßer Anlehnung verliert das Pferd die Balance und macht den Rücken fest, sodass es nicht mehr losgelassen und im richtigen Bewegungsrhythmus gehen kann.
Für die Ausbildung eines Pferdes sind ein schwingender Rücken sowie eine aktive Hinterhand unabdingbar. Man kann es gar nicht genug betonen, aber 90 Prozent der Schubkraft des Pferdes befinden sich hinter Ihrem Sitz. Die vorrangige Beschäftigung des Reiters mit der Vorhand seines Pferdes ist daher völlig unsinnig.
Wenn zu Beginn des Trainings der unerfahrene Reiter vorübergehend auf einen Hilfszügel zurückgreift, ist das bei einem ungestümen Pferd noch nachvollziehbar. In diesem Fall würde ich das feststehende Martingal vorschlagen. Vorteil dieses Hilfsmittels ist, das es auf den Nasenriemen und nicht auf das Maul einwirkt. Das begrenzt den Widerstand. Das feststehende Martingal soll dem Pferd das Anheben des Kopfes maximal bis kurz vor die Waagerechte erlauben, da anderenfalls jede Zügelwirkung auf den Unterkiefer verloren geht. Die Verschnallung muss von einem erfahrenen Reiter oder Ausbilder fachmännisch dementsprechend lang erfolgen, damit das Pferd noch genügend Nasenfreiheit, besonders vor einem Hindernis, behält.

 

 

 

 Ich befürworte für diese Arbeit ein besonderes über den Nasenrücken einwirkendes Halfter zusammen mit einer Trense. Pferde, die sich schlecht an die Hilfen stellen lassen, tun sich leichter, wenn die Zügelhilfe auch über den Nasenrücken erfolgt.
Das kann in folgenden Situationen sehr nützlich sein:
- für unausbalancierte Reiter, die sich mit den Händen noch festhalten müssen.
- für Pferde, die im Maul schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, ist der Zug am Nasenrücken wesentlich angenehmer.

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Der Kadenz

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Für jede Lektion, wie das Wenden, das Durchparieren zum Halten, der fliegende Wechsel im Galopp, das Überwinden eines Hindernisses, ist es wichtig, die Kadenz des Pferdes zu wahren (...)

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REF ART18
Takt
Rhythmus
Gangarten
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Beim Reiten eines fliegenden Wechsels oder in einer einfachen Wendung haben Reiter die Angewohnheit, das Tempo zu reduzieren. Das geschieht teilweise unbewusst oder auch aus Vorsicht oder weil das Pferd nicht zum Halten kommt. Die Einwirkung der Reiter wird dabei von starken Sitzfehlern, wie z.B. starkes Ziehen am inneren Zügel, sowie Verkrampfen der Schultern, begleitet. Die Auswirkungen dieser fehlerhaften Einwirkungen sind sofort sichtbar: Verlust des Impulses aus der Hinterhand, das Pferd drückt auf die Hand ...
Diese Auswirkungen sind umso nachteiliger, da sie genau dann auftreten, wenn das Pferd sich auf der Hinterhand tragen und entfalten sollte.
Durch den resultierenden falschen Takt ist die Wendung nicht korrekt zu reiten.
Meistens liegt der Grund jedoch nicht bei den Pferden, die sich nicht genügend tragen, sondern bei den unausbalancierten Reitern. Die Reiter behaupten, besser einwirken zu können, wenn sie das Tempo zurücknehmen. Das führt dann unweigerlich zu Takt- und Losgelassenheitsproblemen. Um den Energiefluss im Körper zu erhalten, muss das Pferd von hinten nach vorne antreten dürfen. Die Aktivität aus der Hinterhand muss erhalten bleiben.
Für jede Lektion, wie das Wenden, das Durchparieren zum Halten, der fliegende Wechsel im Galopp, das Überwinden eines Hindernisses, ist es wichtig, die Kadenz des Pferdes zu wahren. Ich habe die Angewohnheit, entsprechend dem Takt im Schritt mitzuzählen: „ 1 – 2 – 3 – 4“. Im Trab zähle ich: „1 – 2 – 1 – 2“ und im Galopp sage ich: „Ta ga da – Ta ga da“. Beim Summen suche ich mir den Song aus, der zum Takt der entsprechenden Grundgangart passt.
Der Erhalt der Kadenz muss vorwiegend beim Abreiten mit einfachen Übungen auf dem Reitplatz erarbeitet werden. Wenn Ihr Pferd taktrein und losgelassen geht, versuchen Sie die Kadenz durch Tempiwechsel, z.B. Arbeitstrab zum Mitteltrab, zu variieren. Entwickeln Sie ein Taktgefühl im Kopf. Beginnen Sie mit einem langsamen Rhythmus: 1-2 ... 1-2.
Machen Sie eine Pause von einer Sekunde, bis sich der Rhythmus stabilisiert hat (1-2, 1-2, 1-2) und verschiedene Hufschlagfiguren geritten werden können. Wenn Ihr Pferd fortge----    schrittener ist, erhalten Sie die Kadenz bei fliegenden Wechseln und in Seitengängen mit der gleichen Zielstrebigkeit.
Arbeiten Sie beim Springen zuerst mit Cavalettis. Versuchen Sie die Kadenz beim Wenden, in der Absprung- wie auch in der Landephase weitestgehend konstant zu erhalten. Analysieren Sie nach jeder Sprungreihe den Ablauf und bemühen Sie sich, nach und nach die Durchlässigkeit zu verbessern.

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Die Arbeit an der Longe

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Ich sehe diese Arbeit als eine sehr effiziente und schnelle Vorgehensweise, um einem Pferd wichtige Eindrücke zu vermitteln und durch viel Einfühlungsvermögen an der Longe ein großes Vertrauen zum Ausbilder herzustellen (...)

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longe
REF ART17
Die Arbeit an der Longe
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Die Arbeit an der Longe ist ein wesentlicher Baustein bei der physikalischen und geistigen Vorbereitung meiner Pferde. Ich sehe diese Arbeit als eine sehr effiziente und schnelle Vorgehensweise, um einem Pferd wichtige Eindrücke zu vermitteln und durch viel Einfühlungsvermögen an der Longe ein großes Vertrauen zum Ausbilder herzustellen. Das erfolgreiche Training an der Longe erleichtert die Arbeit im Sattel erheblich, da sie auch hilfreich ist beim  Kompensieren von Fehlern im Exterieur des Pferdes oder bei Fehlern, die sich durch die Ausbildung unter dem Sattel eingeschlichen haben. Vor jeder Trainingseinheit longiere ich oder trainiere ohne Hilfsmittel über 10 bis 20 Minuten, bevor ich in den Sattel steige. Ein intensives Training an der Longe kann auch ohne Bedenken eine Trainingseinheit unter dem Sattel ersetzen. Vertrauen und Respekt, die Grundlagen jeder erfolgreichen Pferdeausbildung, werden nachhaltig an der Longe entwickelt. Beim Kennenlernen und Einschätzen von neuen Pferden ist die Arbeit an der Longe sehr hilfreich. Ich probiere dabei das Longentraining an verschiedenen Orten und über kleine Hindernisse aus.
Auf dem Reitplatz, auf unterschiedlichen Böden  im Gelände, über Bodenstangen, über Kavalettis oder natürliche Hindernisse. Damit lerne ich ihre Reaktionen gut kennen und kann schrittweise ihre schlechten Erfahrungen oder ihre negative Haltung korrigieren. Ich versuche sie dabei zu motivieren, ihren natürlichen Bewegungsablauf und ihre guten Charaktereigenschaften wiederzufinden.

 

 

Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass ein Reitpferd vornehmlich und ausschließlich an der Longe gearbeitet werden sollte. Die Longenarbeit dient vor allen Dingen der Entspannung, weiterhin als „Mittel zum Abreagieren von Aggressionen“, bei der es ohne Beschränkung und ohne konkretes Ziel „Dampf ablassen kann“.  Nichtsdestotrotz gilt es diesem Toben auch Grenzen zu setzen, denn ansonsten hören die Pferde nicht mehr auf die Hilfengebung ihres Reiters, werden uneinsichtig und unkontrolliert. Ich werde ihnen zeigen, wie weit man mit seinem Pferd spielen darf, ohne umgelaufen zu werden und ohne seine Arbeitsziele aus den Augen zu verlieren.
Es gibt aber auch einen anderen Standpunkt! Zur Stärkung der Rückenmuskeln muss ein Pferd mit Hilfsmitteln so ausgebunden werden, dass es vorwärts-abwärts gehen kann.  Ich habe meine Bedenken über diese Methode bereits in meinen vorherigen Büchern deutlich gemacht. Ich habe mich von diesen Hilfsmitteln distanziert und benutze als Ausrüstung lediglich nur noch ein Halfter und ein Seil bzw.  eine Longe. Ich bin der Meinung, dass sich ein Pferd in einer „erzwungenen Haltung“ entgegen der Zielvorstellung entwickelt. Ich befürworte daher, dass ein Pferd die Dehnung in der Oberlinie vorwärts-abwärts selbst findet und daran Gefallen findet. Die Nase kann dabei fast den Boden berühren. Mein Ziel ist es, auf ungezwungene Art und Weise, die Flexibilität und Aktivität der Rückenmuskulatur zu verbessern. Selbst wenn ich damit der normalen dressurmäßigen Trainingsvorstellung nicht ganz entspreche, bin ich doch der Meinung, dass ein Muskel, der sich gezwungenermaßen zusammengezogen hat, wieder lockern muss, um zu funktionieren. Mein ganzes Interesse bei der Handarbeit besteht genau darin, dass ein Pferd die Möglichkeit haben muss frei seinen Körper, ohne Hemmnisse oder Zwänge durch den Reiter im Rücken, koordinieren zu können.

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Die vier hufe am boden

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Sich der Position der 4 Hufe bewusst zu sein und sich auf sie zu konzentrieren, ist eine ausgezeichnete Strategie, um jederzeit präsent und mit seinem Pferd eins zu sein: „Wo ist der rechte Vorderfuß? Oder der linke Hinterfuß?“ (...)

Mots clés: 
Kontrolle über das Pferd
REF ART15
Wendungen verbessern
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Die meisten Reiter lassen sich von dem, was sie sehen, mehr in Anspruch nehmen als von dem, was sie spüren. Wir haben bereits erwähnt, dass unsere Gedanken das was wir sehen verfälschen und kontraproduktive Emotionen hervorrufen, die uns unseren Gefühlen gegenüber unzugänglich machen.

Daher ist es wichtig, dass wir auf die Botschaften achten, die uns von unseren Kontaktstellen mit dem Pferd vermittelt werden: Kontakt mit dem Pferdemaul, Schenkel, Sitz... Dank dieser erweiterten Wahrnehmung der aktuellen Situation empfindet der Reiter zu beachtende Geschehnisse bewusst: zu viel oder zu wenig Energie, ein verändertes Gleichgewicht beim Pferd, ein veränderter Rhythmus...  Wenn einem dies alles bewusst ist, kann man sinnvoll handeln. Das ist übrigens bei guten Reitern der Fall, und zwar in allen Situationen und selbst bei intensiven Ereignissen, wie einem Stechen.

Hier ließe sich argumentieren: „Es ist doch unmöglich, alles gleichzeitig bewusst wahrzunehmen.“

Doch, es ist möglich! Wenn man ein Hindernis anreitet, braucht man keinen Bruchteil einer Sekunde um zu merken, dass das Pferd aus dem Rhythmus ist, dass man vom Weg abweicht oder dass man gerade an den Zügeln zieht. Eine Sekunde geht nicht so schnell vorüber wie man denkt.  Stellen Sie sich nur mal vor, wie lange eine Sekunde sein kann, wenn Sie Ihre Finger in einer Tür eingeklemmt haben!

Sich der Position der 4 Hufe bewusst zu sein und sich auf sie zu konzentrieren, ist eine ausgezeichnete Strategie, um jederzeit präsent und mit seinem Pferd eins zu sein: „Wo ist der rechte Vorderfuß? Oder der linke Hinterfuß?“ Sie sollten sich nicht nur der Position der 4 Hufe bewusst sein, sondern auch merken, wie viel Energie von der Hinterhand ausgeht.

 Zögern Sie nicht, sich im leichten Sitz nach rechts, nach links, nach hinten oder nach vorne zu bewegen, um ihr Gewicht der Reihe nach auf jede der 4 „Säulen“ zu verlagern, welche die Masse des Pferdes tragen. Nehmen Sie dann wieder den mittigen Sitz ein. Versuchen Sie auch, Ihren leichten Sitz zu übertreiben, indem Sie Ihr Gewicht z. B. auf die Vorhand verlagern. Diese Übungen helfen Ihnen, Ihren Sitz zu zentrieren, effizienter auf Ihr Pferd einzuwirken und die Linienführung besser zu beherrschen.

 Wenn man die Energie der Hinterhand einrahmt und die Vorhand auf dem Weg hält, kann das Pferd seine Kraft sammeln, um sich nach vorn abzustoßen und das Hindernis unter guten Bedingungen zu springen. Wenn man auf die 4 Hufe achtet, verfügt man sowohl über Schubkraft als auch über Lenkung. Man reitet sozusagen ein Pferd mit Vierradantrieb!

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Ein guter Galopp

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Die Grundlage des ganzen Trainings besteht darin, dazu in der Lage zu sein, sein Pferd ruhig und gerade in einem guten Galopp an ein Hindernis bzw. zunächst an eine einfache Bodenstange heranzuführen.

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Galoppqualität
mentale Vorbereitung
Hindernisübung
Kontrolle über das Pferd
Galoppsprünge zum Hindernis REF ART14
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Die Grundlage des ganzen Trainings besteht darin, dazu in der Lage zu sein, sein Pferd ruhig und gerade in einem guten Galopp an ein Hindernis bzw. zunächst an eine einfache Bodenstange heranzuführen. Wenn ich mit einem Pferd ein Problem habe, besteht mein erster Reflex stets darin, die Qualität seines Galopps zu analysieren, bevor ich nach einer Lösung am Hindernis suche. Ich entdecke meistens sehr schnell, dass die Lösung hier zu finden ist. Für ein Pferd, das gut galoppiert, ist es viel leichter, zu springen. Es ist einfach, sich der Galoppqualität bewusst zu werden: Sie müssen den Eindruck haben, dass Ihr Pferd von alleine vorwärts geht, und dass es bei der geringsten Aufforderung Ihrerseits dazu in der Lage ist, zu beschleunigen, zu verlangsamen und rechts oder links abzuwenden. Bei einem guten Galopp braucht der Reiter nicht mehr einzugreifen, damit das Pferd den Rhythmus beibehält oder auf dem gewählten Weg bleibt.
Hingegen liegt ein Problem vor, wenn man unaufhörlich die Schenkel einsetzen muss, um die Geschwindigkeit beizubehalten, oder die Hände, um die Abweichungen von der Strecke in den Wendungen auszugleichen. Dies gilt übrigens für jede Gangart.
Natürlich gibt es Pferde, die von Natur aus diese Galoppqualität haben. Sie haben im Allgemeinen ein gutes Gleichgewicht, sei es frei, an der Longe oder unter dem Sattel, sie wechseln leicht den Fuß und galoppieren in stolzer Haltung mit federnden Bewegungen. Dabei handelt es sich oft um sehr harmonische Modelle: Ausdrucksstarker Kopf, gestreckter und hoch getragener Hals, aufgewölbter Rücken und untergeschobene Hinterhand. Diese Pferde können ohne Stollen auf feuchten und rutschigen Böden galoppieren.
Aber natürlich gibt es das ideale Pferd nur selten. Auch wenn nicht alle Pferde diese Qualitäten aufweisen, so ist es zum Glück möglich, durch Übungen zur Förderung der Geschmeidigkeit und durch Muskelarbeit einen guten Galopp zu erhalten (...)

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Die 4 Kontaktstellen

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Ohne Kontakt wird die Kommuni-kation unterbrochen. Das Pferd fragt sich, was es tun soll. Es hat die Freiheit, selbst zu wählen, und die falsche Wahl zu treffen, wofür es sein Reiter unverzüglich sanktionieren wird (...)

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REF ART13
die Hilfen des Reiters
Kommunikation zwischen Pferd und Reiter
Zügelhilfen
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Wird das Vertrauen des Pferdes über einen visuellen, olfaktiven und kinästhetischen Kontakt gewonnen. Wenn ich meine Hand flach auf den Pferdehals lege, wird sich das Pferd durch diese konstante Präsenz beruhigt fühlen. Wenn ich meine Hand jedoch anhebe und mehrmals nacheinander wieder auflege, wird das Pferd den Moment abwarten, zu dem der Kontakt wieder hergestellt wird, ohne zu wissen, ob er für es angenehm sein wird oder nicht.
Im Sattel ist das genauso. Wenn Sie dazu neigen, mit durchhängenden Zügeln zu reiten, wird das Pferd den Moment fürchten, zu dem Sie den Kontakt zu seinem Maul wieder aufnehmen und es einen Ruck zu spüren bekommt.
Ohne Kontakt wird die Kommuni-kation unterbrochen. Das Pferd fragt sich, was es tun soll. Es hat die Freiheit, selbst zu wählen, und die falsche Wahl zu treffen, wofür es sein Reiter unverzüglich sanktionieren wird. Die Pferde hassen diesen Kommunikationsmangel.
Auf diese Weise verlieren sie ihr Vertrauen.
Für die gute Kommunikation benötigt das Pferd ständigen Kontakt. Das heißt, eine beruhigende Präsenz, anhand derer es für die Aufforderungen seines Reiters empfänglich bleiben kann.
Der Kontakt äußert sich in Form eines ganz leichten Schenkeldrucks... nur wenige Gramm! Durch einen zu starken Druck wird das Pferd gestört, und seine Bewegungsmöglichkeiten werden eingeschränkt.
Alles ist eine Frage der Dosierung. Zwischen am Sattel festgeschraubten Beinen und auf den Flanken schlenkernden Beinen muss der Reiter wieder einmal «den goldenen Mittelweg» finden, wobei die Lösung in der feinen Abstufung liegt.
Der Kontakt erfolgt über die Beine (Gesäß, Oberschenkel und Waden) und die Hände mittels der Zügelverbindung zum Maul. Darum ist es für den Reiter sehr wichtig, fest und stabil in seiner Haltung zu bleiben und das zu erlangen, was man als Unabhängigkeit der Hilfen bezeichnet. Das heißt, er muss ein Bein oder eine Hand bewegen können, ohne dass dies ungewollte Auswirkungen auf einen anderen Körperteil hat.
Ich spreche von den «4 Kontaktstellen»: Beide Schenkel und beide Hände. Dabei handelt es sich um die Kommunikationsrelais zwischen dem Reiter und dem Pferd.
Die 4 Kontaktstellen lassen sich mit «4 Türen» vergleichen, die geöffnet oder geschlossen werden, um die Energie nach vorne zu kanalisieren. Wenn der Reiter Energie in den Hinterbeinen (Motor) braucht, werden die Schenkel in Aktion treten und den Druck erhöhen, der von wenigen Gramm auf einige Kilo ansteigt. Ein normal ausgebildetes Pferd muss die Aufforderung seines Reiters verstehen.
Ebenso hat der Kontakt zum Pferdemaul mit sehr geschmeidigen Fingern zu erfolgen, wobei die Armgelenke frei von jeder unnötigen Spannung sind. Das Pferd reagiert auf die geringste Versteifung oder Spannung... sein Vertrauen in die Reiterhand ist sehr fragil.
Es muss unbedingt erhalten werden, und es ist vor allem der natürliche Reflex zu vermeiden, der darin besteht, sich an den Zügeln festzuhalten und die Hände rückwärts zu bewegen. Der Reiter muss es im Gegenteil lernen, die Hände vorzuschieben, ohne seine Haltung zu verändern, und zwar
unabhängig von den Bewegungen des Pferdehalses: Über dem Sprung, beim Zulegen im Galopp... oder jedes Mal, wenn sich das Pferd nach der Arbeit
in «geschlossener» Haltung dehnen können muss.
Der Kontakt wird für das Pferd wesentlich feiner und angenehmer sein, wenn der Reiter mit leicht aus-einanderstehenden Händen arbeitet, und zwar mindestens 25 cm, oder in manchen Fällen sogar wesentlich mehr (vgl. Kapitel 8).
Ebenso dürfen Sie in Wendungen und bei Biegungen nicht zögern, auch die äußere Hand vorzuschieben.
Um einen gleichbleibenden Kontakt zu behalten, stellen Sie sich vor, mit elastischen Zügeln zu reiten, die den Ausgleich der Spannungsänderungen ermöglichen. In Wirklichkeit wird für diesen Ausgleich durch Ihre Arme gesorgt, indem sie sich nach vorne bewegen.
Sie können sich auch vorstellen, dass sich am Ende Ihrer Zügel nur ein Gebiss befindet, und sonst nichts, um es zu halten. Keine Backenstücke nur der leichte und weiche Kontakt zum Maul, den Sie selbst herstellen. Wenn Sie den Kontakt abreißen lassen, fällt das Gebiss heraus... und die Kommunikation mit dem Pferd wird unterbrochen.
Merken Sie sich, dass der Kontakt eine Art beruhigenden Rahmen darstellen muss, innerhalb dessen sich das Pferd vertrauensvoll bewegen kann. Davon ausgehend kann der Reiter handeln, und dabei dem Pferd seine Bewegungsfreiheit lassen.

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Sitz und Kommunikation mit dem Pferd

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Wiederholen Sie nicht ständig die gleichen Anweisungen wie: „Setz dich gerade hin ... Halte deinen Rücken gerade!“ Das hört man so häufig und führt zu keiner Verbesserung. Es hat wesentlich mehr Sinn, mit Erlebnissen aus der Vergangenheit zu arbeiten. Die Chinesen sagen, dass ein Bild mehr Wert hat als zweitausend Wörter (...)

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REF ART11
der panoramablick
sitz des reiters
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Wiederholen Sie nicht ständig die gleichen Anweisungen wie: „Setz dich gerade hin ... Halte deinen Rücken gerade!“ Das hört man so häufig und führt zu keiner Verbesserung. Es hat wesentlich mehr Sinn, mit Erlebnissen aus der Vergangenheit zu arbeiten. Die Chinesen sagen, dass ein Bild mehr Wert hat als zweitausend Wörter. Ich würde zum Beispiel zu einem krumm sitzenden Reiter sagen: „Versuche die Decke mit dem Kopf zu berühren!“ Diese Anweisung ist wesentlich effektiver, als wenn ich nur korrigiere: „Setz dich gerade hin!“
Zur Verbesserung meines Sitzes und meiner Verbindung zum Pferd, stelle ich mir manchmal vor, dass ich in einem Schwimmbad bin und das Wasser mir bis zur Nasenspitze und bis zu meinen Ohren geht. Ich stelle mir die Wasserlinie bewusst vor und versuche meine Gefühle und meine Erfahrung an mein Pferd weiterzugeben.
Wenn ich den Kopf senke, trinke ich das Wasser und es läuft aus der Nase wieder heraus. Wenn ich den Kopf nach rechts oder nach links neige, läuft das Wasser in das jeweilige Ohr.
Der erfahrene Reiter wird instinktiv seinen Kopf aufrecht
halten, um den über ihm gelegenen Raum zu beobachten. Ihm wird allmählich bewusst, was sich an seinen Seiten und auch hinter ihm befindet. Dies ist umso bemerkenswerter,
da im Allgemeinen dies erweiterte Gesichtsfeld nicht weiter beachtet wird.
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich vornehmlich auf das, was sich vor uns befindet, wie z.B. ein Buch, ein Weg, eine Person. Auf dem Pferd sieht der Reiter vor sich: den Hals,
das Maul, die Schultern! 90 Prozent der aktiven Kräfte eines Pferdes liegen jedoch hinter dem Sitz des Reiters. Ein erfahrener Reiter würde sagen: „Um eine passende Anlehnung zu erhalten, muss die Hinterhand beherrscht werden.“ In dem Moment, wenn unser Kopf frei und aufrecht getragen wird, ist der Blick geradeaus über die Pferdeohren gerichtet. Dem Reiter wird mehr bewusst, was um ihn herum passiert. Fehlerhaft ist ein verkrampfter Sitz, der der Lendenwirbelsäule nur geringe Möglichkeiten zum Mitschwingen bietet. Der Reiter wird somit krumm und der Kopf kann nicht mehr ruhig und aufrecht getragen werden. Die Einwirkung wird geringer und beschränkt sich dann nur auf die Vorhand des Pferdes.

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Ausreden ausschalten

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Seit vielen Jahren habe ich die Gelegenheit, Reiter aller Könnensstufen zu unterrichten, wobei ihr Fortschritt oft durch eine Sache behindert wird: Ausreden. Zu Pferd treten sie im Allgemeinen auf, wenn ein Reiter eine schwierige Übung manchen soll.

Mots clés: 
REF ART9
mentale Kontrolle
Mentale Vorbereitung des Reiters
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Seit vielen Jahren habe ich die Gelegenheit, Reiter aller Könnensstufen zu unterrichten, wobei ihr Fortschritt oft durch eine Sache behindert wird: Ausreden. Zu Pferd treten sie im Allgemeinen auf, wenn ein Reiter eine schwierige Übung manchen soll. Natürlich sollten gefährliche Situationen vermieden werden, doch im Allgemeinen handelt es sich dabei lediglich um Ablenkungsmanöver, um zu vermeiden, sich mit sich selbst zu konfrontieren.
Haben Sie noch nie gemerkt, wieviel Dinge man in Anbetracht einer unangenehmen Aufgabe unbedingt erledigen muss, um den Zeitpunkt hinauszuschieben, zu dem sie in Angriff genommen wird? Beispielsweise sind manche Reiter Spezialisten dafür, Volten vor einem Hindernis zu reiten. Eine erste Volte: «Ich bin noch nicht so weit», eine zweite:
«Mein Pferd ist zu nervös», eine dritte: «Ich finde nicht die richtige Distanz, usw. Manchmal kann es gut sein, eine Volte einzulegen. Doch im Allgemeinen ist es zwecklos. Es ist nur eine Ausrede, um nicht zu springen. Ich persönlich neige eher dazu, direkt das Hindernis zu überwinden.
Wir alle kennen die typischen Ausreden. Wenn Ihr Pferd an einem Hindernis verweigert:
«Die Sonne hinter dem Hindernis ist schuld…» «Mein Pferd ist
aus-gerutscht…».
«Der Hufschmied…», «Der Parcourschef…», «Mein Reitlehrer ist unfähig…».
Das Pferd dient übrigens meistens als erster Sündenbock. «Es ist zu jung, zu nervös, nicht genug dieses oder jenes...» Oder aber: «Ich bin zu alt, ich habe keine Zeit, ich habe nicht die erforderlichen Mittel.»
Werden Sie sich über Ihr inneres Gespräch klar und stellen Sie sich selbst folgende Frage: «Sind meine Handlungen oder meine Worte nicht nur Ausreden, um schwierige Sachen nicht zu machen?»

Vergessen Sie nie, dass das Pferd ein Emotionsauslöser ist. Es ist der Spiegel Ihrer eigenen jeweiligen Geistesverfassung. «Ja, aber heute ist es nervös!». Schauen Sie in den Spiegel... und was ist mit Ihnen? Wie sind Sie heute?
Viele Leute betrügen sich selbst. Ausreden sind ein Bestandteil dieses gesamten negativen Prozesses, durch den der Fortschritt verhindert wird. Wenn der Schüler zu mogeln anfängt, entdecken Sie dies schnell, normaler-weise beginnt er mit: «Ja, aber…». Ein «Aber ja» wäre mir stattdessen lieber.
Auch hierbei handelt es sich allein um eine Frage des Vertrauens: Selbstvertrauen und Vertrauen in seinen Ausbilder. Wenn einer meiner Schüler damit anfängt, nach Ausreden zu suchen, fordere ich ihn dazu auf, sich dessen bewusst zu werden. Es stimmt, dass der Reiter in Anbetracht von Angst oder Unruhe dazu neigt, seine mentale Kontrolle zu verlieren: «Ich bin nicht gut genug,...», «mein Pferd kann nicht…», «ich bin heute zu müde…» Dann bemühe ich mich darum, ein positives Klima zu schaffen: Dies ist eine Art von Pakt, der zwischen dem Schüler und mir geschlossen wird. Ich stelle ihm die Frage: «Bist du damit einverstanden, Fortschritte zu machen?» Normalerweise lautet die Antwort ja. «Bist du damit einverstanden, die Dinge anders zu betrachten? Kannst du die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass deine Schwierigkeiten die Folge von deiner Denkweise sind?»

Niemals «Ja, aber...»

Zu ersetzen durch

 

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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Die Arbeit im Gelände

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Die Arbeit im Gelände ist optimal geeignet, um die Kondition eines Pferdes zu verbessern. Wenn man die Möglichkeit hat, in einem hügeligen Gelände zu reiten, wird dies noch vollständiger geschehen. Das Pferd wird wesentlich empfänglicher und fröhlicher sein, und sein Körper wird sich auf viel natürlichere Weise bewegen (...)

Mots clés: 
REF ART8
Arbeit im Gelände
Arbeit im abwechslungsreichen Gelände
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Die Arbeit im Gelände ist optimal geeignet, um die Kondition eines Pferdes zu verbessern. Wenn man die Möglichkeit hat, in einem hügeligen Gelände zu reiten, wird dies noch vollständiger geschehen. Das Pferd wird wesentlich empfänglicher und fröhlicher sein, und sein Körper wird sich auf viel natürlichere Weise bewegen.
Ich erinnere mich daran, dass eines Tages eine meiner Reiterinnen, die sah, dass ich in einer nassen Wiese galoppierte, ausrief: «Ohne Stollen auf diesem Boden zu reiten ist doch viel zu gefährlich!» Tatsächlich sind viele Reiter der Ansicht, dass Pferde im nassen Gras ausrutschen. Dabei lebt das Wildpferd natürlicherweise draußen und fällt nicht, wenn es im Galopp auf einer Wiese abwendet!
Dabei fällt mir einmal mehr Belle Bleue ein, diese schwer zu kontrollierende Stute mit dem hitzigen Temperament, die so viele schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Mir gelang es erst nach einjähriger Arbeit, mit ihr ruhig auf dem Zirkel zu galoppieren. Eines Abends bin ich mit ihr auf dem gefrorenen Sandplatz galoppiert. Der Boden war glatt wie eine Eisbahn, was Belle Bleue wohl gemerkt hatte. Sie war plötzlich sehr empfänglich für meine Aufforderungen und hat sich bei allen ihren Bewegungen besondere Mühe gegeben. Nie zuvor war sie so angenehm zu reiten, wie an jenem Tag!

 

 

In Freiheit ist das Pferd durchaus dazu in der Lage, sein Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Funktionsweise der natürlichen Bewegung wird durch einen steifen Reiter blockiert, weil er das Gleichgewicht des Pferdes stört, was bis zum Sturz führen kann.
Die Arbeit im Gelände ist auch ideal geeignet, um die Ausdauer des Pferdes zu verbessern. Natürlich auf progressive Weise. Ein Turnierpferd muss dazu in der Lage sein, nach Stoppuhr 30 bis 60 Minuten lang zu traben. Dank meiner Erfahrung in der Military habe ich gelernt, was man von einem Pferd verlangen kann, um ihm zu einer guten Kondition zu verhelfen. Dafür ist es notwendig, von einer Analyse der Ausgangssituation auszugehen, um ein mindestens einmonatiges Trainingsprogramm zu erstellen. Im Allgemeinen wechsele ich bei diesem Konditionstraining zwischen Dressurarbeit und Springen und zwei- oder dreimal wöchentlich Trabtraining im Gelände ab, und zwar möglichst mit Bergauf- und Bergabreiten. Das Ziel besteht in der Verbesserung der Ausdauer und des Durchhaltevermögens des Pferdes.
Ich erinnere mich an ein CSIO-Pferd, das mir vor einigen Jahren anvertraut wurde. Als es in meinem Stall ankam, hatte es keinerlei Kondition, litt an Kehlkopfpfeifen und war sehr schnell müde. Ich beschloss, ein richtiges Arbeits- und Konditionsprogramm aufzustellen.

Nach der einmonatigen Arbeit hatte sich seine Ausdauer vollständig geändert. Es war dazu in der Lage, eine halbe Stunde lang zu galoppieren, und später dann eine dreiviertel Stunde, mit einer Geschwindigkeit von 350 m pro Minute. Es hustete nicht mehr, und sein Kehlkopfpfeifen war kein Hindernis mehr, um am Ende eines CSIO-Turniers beim Grand Prix drei Parcours zu gehen.
Sie müssen stets daran denken, dass ein Pferd umso unanfälliger für Erkrankungen, Lahmheiten und andere Probleme ist, je besser seine Kondition ist. Wir haben bereits darüber gesprochen, und selbst, wenn ich mich wiederhole: Es gibt mehr Pferde, die aufgrund mangelnder körperlicher Betätigung krank sind oder lahmen, als aufgrund von übermäßiger Arbeit.
Vorsicht jedoch bei unregelmäßiger, ungeeigneter Arbeit oder schlechter Vorbereitung. Was mich anbelangt, so kommen meine Pferde jeden Tag raus und werden gearbeitet, auch wenn sie steif oder müde sind. Selbstverständlich dauert die Lösephase dann länger, doch sie bleiben auf keinen Fall in der Box.

 

Aus dem Buch "Geheimnisse und Methoden eines grossen Meisters"

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